You can get it if you really want!

RB Salzburg – SK Sturm Graz 1:2
Samstag, 12. April 2014, 16:30 Uhr
Red Bull Arena, 9.170 Zuseher (ca. 350 Gästefans)
Bundesliga 2013/14, 32. Runde

Statistiken

4287 Tage war es her, dass unsere Jungs das letzte Mal 3 Punkte aus Salzburg entführen konnten.
Nach beinahe 12 Jahren, in denen für unsere Mannschaft nur drei Unentschieden zu holen waren und man 18 Mal durch die Finger schaute, sollte an diesem Samstag Nachmittag der erste „Dreier“ seit dem 17.07.2002 eingefahren werden.
Fünf Runden vor Ende dieser durchwachsenen Saison ging es sportlich in der Partie um nicht mehr allzu viel. RB Salzburg stand schon seit einigen Wochen als Meister der Saison fest, für uns war sowohl der Punkteabstand auf die EC-Plätze sowie der auf den letzten Platz schon zu groß, um sich berechtigte Hoffnungen machen zu dürfen beziehungsweise noch echte Angst haben zu müssen. Einzig einige Statistiken warteten darauf, korrigiert zu werden.
Neben der erwähnten schwarz-weißen Sieglosigkeit in der Salzburger Hauptstadt wurde im Vorfeld der Partie bereits gewettet, wie lang die Siegesserie der Heimmannschaft (welche bei 32 Spielen stand) noch andauern würde. Außerdem suchte die Bundesliga nach dem ersten Spieler, welcher das 102e Saisontor für eine Mannschaft erzielen kann – der bisher bestehende Bundesligarekord lag bei 101 Treffern.

„Scheißegal wir fohrn einfoch hin“

Die Statistiken sprachen also wie schon so oft gegen uns. Etwa 350 Sturm-Anhänger ließen sich aber nicht beirren und traten den Weg nach Salzburg an. Die Anzahl der Mitreisenden fiel geringer als gedacht aus; das erste Mal seit vielen Jahren entschieden sich die Fangruppen deshalb wieder dazu, nur den oberen Teil des Sektors zu nützen. Das Stadion konnte aber auch mit einem halbvollen Auswärtsblock akustisch wie üblich dominiert werden, von der Salzburger „Kurve“ wurde während des gesamten Spieles kein Ton wahrgenommen.

Dominanz auch auf dem Rasen

Auch unsere Kicker wussten sich zu präsentieren. Die gezeigte Leistung hätte jedenfalls eine Halbzeitführung unserer Jungs durchaus legitimiert – gekommen ist es allerdings anders. Ein unglückliches Eigentor von Madl in Minute 19 blieb das einzige Tor der ersten Spielhälfte.
Die zweite Halbzeit ließ nicht lange auf sich warten und mit der ersten Ballberührung gab auch die Kurve wieder alles. Ein guter Mix aus altbewährten Kurvenklassikern und neuen Chants wurde zelebriert. Nach knapp 65 Minuten dann der erste Torjubel auf unserer Seite! Djuricin setzte sich nach einem Einwurf auf engstem Raum gegen vier Salzburger durch und belohnte sich mit einem Schuss ins lange Eck selbst für seine kämpferische Leistung. Die Kurve am Toben!

Historisch!

Keine 10 Minuten vergingen ehe sich Flo Kainz ein Herz nahm und aus über 30 Metern abzog. Der scharf geschossene Ball knallte direkt ins Kreuzeck – Wahnsinnstor! Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Kurve nicht mehr zu halten – das scheinbar Unmögliche war plötzlich so nah wie selten zuvor. Körperlich war schon so mancher Supporter kurz vor dem Ende, doch an eine Pause war nicht zu denken und schon ein Gang zur Kantine hätte zu lange gedauert, schließlich wollte jeder von uns den Moment in vollen Zügen auskosten. Noch knappe 15 Minuten waren zu spielen. 15 Minuten voller Freude und gleichzeitig voller Angst, dass uns noch jemand den Moment nehmen könnte.

salzburg_bericht
Je näher der Abpfiff rückte, desto schneller schlugen unsere Herzen. Nach einigen brisanten Situationen am Spielfeld erfolgte endlich der erlösende Schlusspfiff. Die Meute war spätestens ab diesem Moment nicht mehr zu halten, der Zaun wurde erobert. AUSNAHMEZUSTAND!
Auch unseren Kickern war anzusehen, dass sie den ersten Sieg nach so langer Zeit kaum fassen konnten. Minutenlanges gemeinsames Feiern mit Mannschaft und Fans war das, was jedem Anwesenden genau das gab, was er in diesem Moment brauchte.

Ausblick

So schwer die Saison zeitweise auch zu ertragen war, so schön waren einige Momente in den letzten Wochen. Nach dem höchsten Bundesliga-Auswärtssieg der Vereinsgeschichte (0:6 gegen Grödig), dem Aufsteigen ins Cup-Halbfinale (gegen die Admira) und dem nun endlich gebrochenen Auswärtsfluch in Salzburg ist jeder Einzelne von uns schon spitz auf das Event des Jahres: Das Cupfinale in Klagenfurt!

Setzen wir alles daran, ein weiteres Highlight in dieser Saison erleben zu dürfen!
STURM AUF KLAGENFURT 2014!

-Luki-

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