SK Sturm Graz – SV Ried 3:2
Samstag, 07.11.2015, 18:30 Uhr
Stadion Liebenau, 8.379 Zuschauer (ca. 50 Gäste)
Bundesliga 2015/16, 15. Runde
Frühlingshafter Herbsttag
Eine Woche nach der Partie im Wiener Prater stand an diesem Samstag das nächste Heimspiel an: Ried, zu diesem Zeitpunkt Neuntplatzierter und seit fünf Runden sieglos, war diesmal in Liebenau zu Gast. Sportlich auf jeden Fall ein schlagbarer Gegner, aber was sollte das schon heißen. Sturm war in dieser Saison immer noch für negative Überraschungen gut.
Das nahezu frühlingshafte, herrlich sonnige Wetter an diesem Wochenende lockte den einen oder anderen Schwoazen bereits weit vor dem Spiel an die frische Luft, wo man sich entspannt auf den kommenden Fußballabend einstimmte. Spätestens nachdem sich die Sonne verzogen hatte, fand man sich dann aber doch im Stadion wieder, wo man den kommenden 90 Minuten entgegenfieberte. Statt dem „Wir wollen Sturm sehen!“ gab es erstmals wieder den üblichen Zaunbehang zu sehen, was allerdings nichts daran ändert, dass Vorgänge und Abläufe im Verein mit (konstruktiv) kritischem Blick verfolgt werden.
Rückstände aufgeholt
Zu Spielbeginn wurden von Seiten der Kurve einige Fahnen entlüftet – doch wenige Minuten nach dem Ankick erfolgte der erste Schock: Ried erzielte die 1:0-Führung, was unsere Mannschaft aber nicht auf sich sitzen ließ. Prompt folgte der Ausgleich. Die Kurve jubelte, am Rasen war die Ausgangssituation wieder hergestellt. Doch auch das währte nicht lange: Nach 13 Minuten gelang den Gästen der abermalige Führungstreffer, sehr zur Freude der mitgereisten Rieder. Zahlenmäßig ließ der Auftritt der Innviertler auf den Rängen allerdings eher zu wünschen übrig, einen derart kleinen Haufen hatte man in Graz wohl länger nicht mehr gesehen. Da war es kein Wunder, dass man zwar gelegentlich Bewegung und Fahneneinsatz im Auswärtssektor erkennen konnte, akustischer Support aber nie bis zu uns drang. Mit 8.400 Zusehern war das Stadion im Übrigen generell eher spärlich gefüllt.
Der Rückstand auf dem Feld wirkte sich auch auf die Kurve aus, die zunehmend müde schien, das änderte sich aber mit dem Ausgleich durch Schick knapp vor der Pause, der wieder etwas Lust auf mehr machte. Und siehe da! In der zweiten Halbzeit klingelte es wiederum im Rieder Tor, nach 71 Minuten war es – wie schon beim 1:1 – Roman Kienast, der die Schwoazen auf die Siegerstraße führte. Als Belohnung gabs von unserer Seite zumindest einen guten Torjubel und eine hübsche Schalparade.
3:2 lautete schließlich das Ergebnis – wie auch schon beim Cupspiel in Ebreichsdorf die Woche zuvor. Diese Fast-Blamage rief die Kurve der Mannschaft im Übrigen via Spruchband mahnend in Erinnerung: „Ebreichsdorf: What a game? What the fuck!“ war von den Rängen zu lesen. Auch die matte Partie im Prater war von unserer Seite noch nicht vergessen: „Rapid, Red Bull, Rubin Kazan: Wenns um was geht, dann scheiss ma uns an!“ Den Spruchbandreigen schloss ein Seitenhieb auf die Stadtpolitik ab: „Altach, Hütteldorf, Favoriten: Überall wird gebaut, nur in Graz wird zugeschaut!“
Net anscheißen in Salzburg!
Der Sieg ließ den SK Sturm schließlich auf Platz 4 in der Tabelle vorstoßen – der vierte volle Erfolg zu Hause in Folge kann aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wohl keinen Grund zur Euphorie darstellt, wenn man gegen einen Abstiegskandidaten zwei Mal in Rückstand gerät. Man darf jedenfalls auf das kommende Auswärtsspiel in Salzburg gespannt sein – dort hat unsere Mannschaft dann die Gelegenheit, zu zeigen, was wirklich in ihr steckt.
-Gaberl-
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