„Die Halle tobt – die Kurve bebt…“
Bereits zum vierten Mal in Folge besuchten die Gruppen der Nordkurve am vergangenen Samstag den internationalen Nachwuchscup des SK Sturm. Während es 2016 noch ein kleiner Haufen war, der die Jungs von der Tribüne aus lautstark unterstützte, steigerte sich der Andrang von Jahr zu Jahr und so brachte heuer ein stolzer Block von weit über 300 Schwoazen die prall gefüllte ASVÖ-Halle für einen Abend zum Dampfen und sorgte für das erste schwarz-weiße Highlight im Jubiläumsjahr 2019. Bereits über den ganzen Nachmittag hinweg hatten sich zahlreiche Fans eingefunden, um den Teilnehmern des U14-Turniers auf die Beine zu schauen, der organisierte Support startete dann mit der letzten Runde der Gruppenphase gegen 18:30 Uhr.
„…weil jeder weiß, dass ihr für Sturm Graz alles gebt!“
Zunächst unterstützte man die drei teilnehmenden Sturm-Mannschaften für jeweils ein Vorrunden-Spiel, wobei ein bereits im Vorjahr angefertigtes Spruchband und frisch produzierte Seidenschals im gleichen Design für die optische Untermalung sorgten. Neben vielen Klassikern aus dem gesanglichen Repertoire der Kurve wurde diesmal auch eine speziell für den Hallencup getextete Scheibn zum Besten gegeben, die nach Anlaufschwierigkeiten richtig zündete und Spielern und Publikum ordentlich einheizte – den dazugehörigen Text kann der Leser den Zwischenüberschriften dieses Berichts entnehmen. Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz: Immer wieder wurden vergessen geglaubte Schmankerl und Raritäten aus dem Kurven-Liedgut intoniert, mal mit weniger, mal mit mehr Erfolg.
Mitunter wurde es auch aufgrund der guten Akustik richtig brachial, dennoch hatte man nie den Eindruck, dass unser Auftritt die Burschen auf dem Feld in irgendeiner Form einschüchterte oder verunsicherte. Das war nicht zuletzt der hervorragenden Disziplin der Zuseher und Zuseherinnen zu verdanken, die – wie schon in den Jahren zuvor – gänzlich auf Pfiffe, Beschimpfungen und Respektlosigkeiten jeder Art verzichteten. Allgemein waren es positive Vibes, die sich offenbar auf die Burschen am Feld übertrugen, die mannschafts- und nationenübergreifend Einsatz, Leidenschaft und Ehrgeiz zeigten, dabei aber doch immer sportlich fair blieben. Die Sturm-Jugend machte dem schwarz-weißen Trikot jedenfalls alle Ehre und konnte das Publikum mit starken Leistungen mitreißen: So fixierten SK Sturm I und SK Sturm II mit überragenden Siegen den Viertelfinal-Einzug, während die dritte Mannschaft der U14 nach einer knappen Niederlage gegen die starke Jugend des WAC in der Vorrunde ausschied.
„Drum nehmt den Schal und stimmt mit ein…“
Ein weiteres Highlight des Abends stellte das anschließende Legendenspiel dar, in dem eine Auswahl der legendären 1998/99er-Mannschaft rund um Haas, Schopp und Szabics gegen eine Auswahl des Meisterteams 2011 mit Gratzei, Öhrli und Wolf antrat. Aufgrund von akutem Spielermangel lief die 11er-Mannschaft zur Erheiterung vieler Anwesender mit einem Ergänzungsspieler aus der Kurve auf, der allerdings recht bald schmerzlich vor Augen gehalten bekam, dass auch pensionierte Profis noch einiges draufhaben.
Nachdem hier eindeutig der Spaß im Vordergrund stand, wurde es in den Viertelfinali wieder etwas ernster: Beide im Turnier verbliebenen Sturm-Teams schafften es aber mit Biss und Kampfgeist ins Halbfinale, wo sie schließlich aufeinandertrafen. Nach einem kämpferischen und ausgeglichenen Match, in dem unsere Gesänge beide Teams gleichermaßen nach vorne trugen, konnte das in Weiß aufgelaufene Zweierteam nach Verlängerung das Golden Goal erzielen und somit den Einzug ins Finale feiern. Dort wartete mit der Mannschaft des WAC ein zäher Gegner: In einer packenden Partie konnten unsere Jungs schließlich einen Rückstand drehen und das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden. Der Block eskalierte, die schwarz-weißen Schals wirbelten durch die Luft, die Gesänge schepperten nur so durch die Halle – Gänsehautstimmung in Graz-Puntigam, die sich bei der anschließenden Siegerehrung fortsetzte: Nachdem die unterlegenen Gastmannschaften mit gebührendem Applaus und aufmunternden Zurufen verabschiedet worden waren und auch Gilli Prilasnig sich seine verdienten Ovationen abgeholt hatte, wurde mit dem Siegerteam und der letztlich viertplatzierten Einsermannschaft ausgiebig gefeiert. Jedem Spieler wurde ein Schal überreicht, im Anschluss gabs ein gemeinsames Foto, ein „Samma Schwoaz“ und das unvermeidbare „Wenn wir hier stehen…“.
„…ihr seid die Zukunft und das Herz unsres Vereins!“
Nun bleibt zu hoffen, dass möglichst viele der kleinen Schwoazen, die uns an diesem Tag so mitgerissen haben, weiter am Ball bleiben und den Marsch durch die Jugend bis in die Kampfmannschaft schaffen. Ebenso hoffen wir, dass den Burschen am Platz ein bisschen stärker bewusst wurde, was es bedeutet, das schwarz-weiße Dress zu tragen und was sie an diesem Verein haben: Leidenschaftliche Fans, professionelle Betreuer und Strukturen – aber zugleich auch den Zusammenhalt und den familiären Flair, der oft als Sturmgeist bezeichnet wurde und Sturm zu etwas ganz besonderem macht.