SV Grödig – SK Sturm Graz 0:2
Mittwoch, 11. März 2015, 18:30 Uhr
Santa Nirgendwo Arena, 1456 Zuseher (200 Sturmfans)
Bundesliga 2014/15, 20. Runde (der Nachtrag vom Nachtrag)
Gemma Rasen schauen…
…wird wohl das Motto des Großteils der sage und schreibe eintausendvierhundertsechsundfünfzig Zuseher am Dorfplatz von Grödig gewesen sein.
Nun war es also soweit. Ursprünglich auf den 14. Februar datiert, fand das Duell dieser zwei ungleichen Vereine also mit knapp einem Monat Verspätung statt.
Ohne nochmals genauer auf diese unfassbare Farce einzugehen, sei jedoch an dieser Stelle schon erwähnt, wie sich der SV Grödig von heute auf morgen den Einbau dieser Rasenheizung leisten konnte: Das Geld kam nämlich von Red Bull und selbige übernahmen auch gleich die kompletten Bauarbeiten mit der hauseigenen Bull Bau GmbH.
Red Bull hat hier natürlich aus reiner Nächstenliebe ein Rohr (bzw. mehrere) verlegt. So wird weiter fleißig Bulleneier gekrault, bis irgendwann die ganze Liga am Gängelband des Dosenimperiums hängt. WettbeweRBsverzerrung!
Gemma Sturm schauen…
…war definitiv das Motto der rund 200 mitgereisten Sturmanhänger. Trotz des unsäglichen Mittwochtermins und der Unattraktivität des Gegners, ließ die besagte Auswärtsmeute gegen 15 Uhr Kugelschreiber bzw. Werkzeug fallen und machte sich mit 9er-Bussen und PKWs auf den Weg Richtung Salzburg.
Das Wahrzeichen Grödigs – den provisorischen Kreisverkehr – passiert, erreichten fast alle pünktlich die Santa Nirgendwo Arena zu Grödig. Es wird gemunkelt, dass der Parkplatz vor dem Stadion als Park-and-Ride-Anlage verwendet wird, befinden sich dort doch mehr abgestellte Autos als Zuseher im Stadion.
Wie auch immer, unsere Schwoazn kamen nach rund 10 Minuten gut ins Spiel und dominierten dieses beinahe nach Belieben. Es dauerte bis zur 28. Minute ehe Kienast nach Klem-Flanke unsere Farben alleinstehend in Führung schoss.
Müßig zu erwähnen, dass uns der Führungstreffer auf den Rängen nochmals einen Schub gab und unsere Gesänge noch intensiver gegen den Untersberg hallten.
In genau dieser Tonart ging es auf dem Feld und auf der Stahlrohrtribüne weiter, bis wir alle bei einem Lattenknaller der Grödiger kurz vor dem Halbzeitpfiff für einen Moment schlucken mussten.
Auch in Hälfte 2 ein unverändertes Bild – Sturm drückend überlegen, mit zahlreichen Chancen das Torverhältnis aufzubessern, aber immer wieder Endstation Stankovic.
In der 67. Minute konnte der Sack endlich zugemacht werden, als Spendlhofer nach einer Ecke unbedrängt zum 2:0 einnickte. Die Party auf den Rängen ging konstant gut ab und man machte sich die feine Akkustik der restlichen leeren Tribünen zunutze. Am Ergebnis änderten auch weitere vergebene Großchancen, vor allem durch Kienast, nichts mehr und so sah man nach dem Schlusspfiff ein seit 3 Spielen in Folge gewohntes Bild.
Nach der Verabschiedung der siegreichen Mannschaft machte man sich relativ zügig, den Weckerton bereits im Kopf, auf den Heimweg.
So manch einer grübelte noch die gesamte Heimfahrt über etwas, das an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollte, und man erlaube mir diesen kurzen Exkurs.
Gezählte 16 (sic!) szenekundige Beamte, bzw. solche in Zivilkleidung, versammelten sich nebst den üblichen Horden an Uniformierten in Grödig.
Da stellt sich einem schon die Frage, wer so etwas genehmigt. Wer zum Teufel genehmigt und verantwortet in Zeiten von Polizeipostenschließungen und Einsparungen in sämtlichen Bereichen an einem Mittwochabend und bei 200 angereisten Gästefans einen solchen Polizeieinsatz?
Dem Dauerschmunzeln dieser Herren nach zu urteilen, dürften jedoch die Überstunden während dem Sturmkick-Schauen gut vergütet sein.
Europa wir kommen…
…muss es diesen Sommer endlich wieder heißen. Deshalb kann es an dieser Stelle nur einen Appell an alle mit schwarz-weißen Herzen geben: ALLE NACH SALZBURG!!!
Bereits diesen Sonntag geht es nämlich auswärts in Wals-Siezenheim gegen schwächelnde Salzburger weiter und unsere Mannschaft hat in Salzburg eine Serie zu prolongieren. Gelingt es ihnen auch dort positiv zu reüssieren, wird der Endspurt der Meisterschaft nochmals richtig heiß.
-Ignaz-
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