SK Sturm Graz – Admira Wacker Mödling 3:1
Samstag, 21. März 2015, 18:30 Uhr
Stadion Liebenau, 10.200 Zuseher (ca. 50 Gästefans)
Bundesliga 2014/15, 26. Runde
Einseitige Ausgangslage
Nachdem sich unsere Mannschaft lediglich ein Mal in den letzten 4 Runden geschlagen geben musste – und das gegen den Tabellenführer -, konnte man zu Recht davon ausgehen, dass man gegen das Tabellenschlusslicht in Liebenau wieder mit 3 Punkten belohnt werden würde. Also stand einem spaßigen Fussballnachmittag und -abend nichts mehr im Wege, an dem man sich auch gerne bei sonnigem Wetter und freundlichen Temperaturen einige Stunden vor dem Spiel mit einem kühlen Discount-Bier und bei guter Musik die Zeit vertreiben konnte.
Doch nicht nur in der Kurve hinterließ die momentan in der Luft liegende Euphorie ihre Spuren. Sowohl auf beiden Längsseiten, als auch im südlichen Teil des Stadions sah man beim Einmarsch der Mannschaft so viele Zuschauer wie schon seit längerem nicht mehr. Der Gästesektor allerdings bot auch an diesem Spieltag einmal mehr einen eher traurigen Anblick. Lediglich ein kleines Grüppchen des Gegners, welches den Weg aus der Südstadt nach Graz aufnahm, war beim Spiel anzutreffen.
‚Ois für die Schwoazn‘
Kurz vor Anpfiff des Spiels schenkten nochmal alle Zuschauer unserem Trainer ihre Aufmerksamkeit. Vergangene Woche hatte Franco Foda nämlich ein großes Jubiläum zu feiern: Mit unglaublichen 250 Spielen für den SK Sturm Graz ist er mittlerweile nach Trainerlegende Ivan Osim der amtsälteste Coach in der Geschichte unseres Vereins. Zu diesen Ehren wurde ihm von Präsident Jauk und General Manager Goldbrich eine Bilder-Collage als Jubiläumsgeschenk überreicht.
Bei guter Kulisse im gesamten Stadion – über 10.000 Zuschauer fanden sich in Liebenau ein – und angenehmen Temperaturen stand einem 90-minütigen Fußballfest nun also nichts mehr im Wege. Allerdings war die erste Viertelstunde nicht das ‚Gelbe vom Ei‘, die Leistung der Mannschaft eher unterdurchschnittlich schlecht und einige Löcher in der Abwehr – wie man sie bereits oft in diesem Jahr zu sehen bekam – wurden das ein oder andere Mal gefährlich für das Tor von Keeper Gratzei. Stimmungskiller war dies alles aber keiner.
Bei ordentlichem Support, neuem Liedgut und durch die vielen Fahnen, die regelmäßig entlüftet wurden, konnte man ein gutes Bild in der Nordkurve fabrizieren und die Mannschaft immer wieder nach vorne treiben – bis in der 28. Minute unsere Nummer 77 Donis Avdijaj endlich mit seinem ersten Pflichtspieltreffer aufzeigen konnte. Daraufhin ging der restliche Verlauf des Spieles runter wie Öl. Die letzten 20 Minuten, in denen 3 Tore fielen, waren recht aufputschend für das Team, welches sich trotz eines 2:1 Anschlusstreffers in Minute 75 nicht mehr aus der Fassung bringen ließ und letztendlich einen 3:1 Sieg feiern konnte.
Abgesehen vom Spielverlauf und dem akustischen Geschehen auf der Nordkurve wurde ebenso ein Spruchband für den erkrankten Vorsänger von Pisa am Zaun des Sektor 12 in italienischer Sprache präsentiert, mit den Worten: ‚Avanti guerriero, forza Gianlu‘. Neben dem solidarischen Zeichen an unsere Freunde im Süden wurde auch von Martin Hofbauer, der Anfang des Monats aufgrund seiner Krebserkrankung sein Leben verlor, in Form eines Spruchbandes Abschied genommen: ‚Ein Leben für den Fußball, Ruhe in Frieden Martin H.‘ Martin wurde in Folge seiner schlimmen Krankheit der rechte Fuß amputiert, weshalb er seiner großen Leidenschaft Fußball nur noch mit Unterschenkel-Prothese nachgehen konnte. Er war der weltweit erste Fußballer, der mit solch einer Einschränkung an sämtlichen Bewerbsspielen teilnehmen durfte.
Ein Wochenende durchschnaufen
Bei guter Zuschauerzahl, sauberer Atmosphäre und verdienten 3 Punkten gegen das momentane Tabellenschlusslicht, war es ein Tag, wie man ihn sich immer wieder gerne wünschen würde. Für Einige war es damit aber noch lange nicht vorbei. So ging es direkt nach Abpfiff über die Staatsgrenze nach Deutschland, um ein weiteres Spiel in Karlsruhe zu besuchen, wo dann schließlich ein super Fussball-Wochenende sein verdientes Ende fand.
Wegen des EM-Qualispiels der ÖFB-Elf gegen Liechtenstein am kommenden Freitag ist nächstes Wochenende klarerweise Länderspielpause. Für Einige eine gute Gelegenheit, dem ständigen Fußballalltag kurzfristig ‚Lebewohl‘ zu sagen und das Wochenende anderweitig zu genießen. Denn das nächste Spiel wird aus diesem Grund erst am Ostersonntag, dem 5. April, in Ried stattfinden – für viele eine Art Lieblingsauswärtsfahrt.
Aufgrund guter Leistungen des Teams in den vergangenen Runden und nach dem Durchschnaufen am spielfreien Wochenende heißt es nun zu Ostern gestärkt von der ein oder anderen Jaus’n gemeinsam die Reise ins Innviertel anzutreten, um Sturm gegen die SV Ried ein weiteres Mal zum Sieg zu treiben. Gemma! ‚Ois für die Schwoazn‘!
– Schieferl –
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