SK Sturm Graz – SV Ried 0:0
Sonntag, 31. Mai 2015, 16:30 Uhr
Stadion Liebenau, 13.178 Zuseher (ca. 100 Gästefans)
Bundesliga 2014/15, 36.Runde
Picknick bei Sonnenschein
Zum Abschluss einer abwechslungsreichen und spannenden Saison sollte an diesem Sonntag die SV Ried in Liebenau zu Gast sein. Zwar mochte es in Hinblick auf den Europacup im Grunde genommen keinen großen Unterschied mehr machen, ob Sturm die Saison letztendlich auf Platz 3 oder 4 beenden würde, dennoch war der Wunsch nach einer Positionierung am Stockerl der Liga als Belohnung für die vor allem im Frühjahr gezeigten Leistungen unter der schwarz-weißen Anhängerschaft groß.
Bereits im Vorfeld hatte man zum Picknick im Augarten aufgerufen, um den Matchtag ein letztes Mal würdig zu zelebrieren. Das gelang auch ganz gut, denn entgegen mancher Prognose spielte das Wetter mit und so konnte man die frühen Nachmittagsstunden bei herrlichem Sonnenschein genießen. Auch unser Präsident Christian Jauk war vor Ort und zeigte sich mit der einen oder anderen Palette Bier für die Geburtstagskerzen in Wolfsberg erkenntlich. So verflog die Zeit wie im Flug, bis schließlich der gemeinsame Abmarsch nach Liebenau anstand. Zuvor posierte man noch für ein durchaus eindrucksvolles Gruppenfoto, bei dem auch etwas Pyrotechnik zum Einsatz kam.
Marsch Richtung Stadion
In Folge setzte sich ein zahlenmäßig anständiger Corteo – gefühlt der Größte seit dem letzten Derby – in Bewegung. So spazierte man die CvH entlang zum Stadion. Auch dabei war wieder einiges an Pyrotechnik im Spiel, zudem wurden auch die Stimmbänder strapaziert, wobei auch ein an den Stadtrivalen gerichteter Corteo-Klassiker nicht fehlen durfte. Vor dem Stadion gab es noch ein bisschen Wechselgesang mit den dort bereits wartenden Sturmfans, schließlich strömten die Meisten dann aber doch in die bereits geöffneten Sektoren, um die letzten Vorbereitungen für das anstehende Match zu treffen.
Sieg für Platz Drei
Die Nordtribüne und auch das restliche Stadion waren schon sehr gut gefüllt, ehe vor Spielbeginn drei Spieler vom Verein verabschiedet und Langzeit-Zeugwart Maric für seine 20 Jahre bei Sturm geehrt wurden. Danach versuchte eine Coverband, mit Kurvenhits das Stadion zu animieren, was ihnen auch gelang. Beim Einlauf der beiden Mannschaften wurde auf Spektakuläres verzichtet und so gab es nur die standardmäßigen Textilien zu betrachten. Akustisch legte die Kurve gleich ganz gut los und auch die Spieler am Feld versuchten, im Kampf um Platz Drei schon früh alles klar zu machen. Die Schwarz-Weißen spielten sich Chance um Chance heraus, vergaben aber einige hundertprozentige Sitzer, welche vermutlich schon eine Vorentscheidung hätten bringen können. Denn die Rieder agierten am Feld harmlos und waren hauptsächlich mit der Verteidigung beschäftigt. Vielleicht hing die anfängliche Unsicherheit auch mit der kuriosen Meldung der Vorwoche zusammen, als Cheftrainer und Ried-Urgestein Glasner seinen vorzeitigen Wechsel zum Lokalrivalen LASK bekannt gab und dieses Vorgehen eine sofortige Vertragsauflösung zur Folge hatte. Andere Namen hätten bei den Innviertlern vermutlich schon im Herbst den Hut nehmen müssen, wenn man bedenkt wie schwach die Rieder in die Saison gestartet sind und es auch heute quasi um nichts mehr für sie ging. Im Laufe des Spiels bekam Glasner daher vom mitgereisten Ried-Anhang, welcher optisch und zahlenmäßig ganz gut in Graz vertreten und früher am Tag auch schon in kleinerer Gruppe im Stadtzentrum anzutreffen war, ordentlich sein Fett auf diversen Spruchbändern weg.
Europa kann kommen
Die Stimmung im gut besuchten Liebenauer Oval war weiter ganz anständig und so wirkte sich diesmal eine frühzeitig ausverkaufte Nord nicht, wie oft zuvor, negativ auf die Mitmachquote aus. Ein guter, aber immer noch ausbaufähiger Support kann am heutigen Tag als solide Generalprobe für das bevorstehende Europacupspiel betrachtet werden. Allerdings blieb noch die entscheidende Frage offen, auf welchem Platz Sturm abschneiden würde, was mitunter für den Einstieg in die Europa League Qualifikation entscheidend sein könnte, sofern man vom Ausgang des anstehenden Cupfinales unabhängig sein will. Sturm konnte trotz guten Beginns und passablen Spiels das torlose Ergebnis nicht mehr korrigieren und es blieb somit beim 0:0. Liga-Konkurrent Altach konnte einen Sieg beim nun besiegelten Absteiger Wiener Neustadt einfahren und überholte somit im letzten Spiel noch Sturm.
Abhaken und Weitermachen
Die Mannschaft bedankte sich nach Abpfiff mit einem Banner mit dem Verweis auf die geschaffte Europacup-Teilnahme, allerdings war allen die Enttäuschung sichtlich ins Gesicht geschrieben. Platz Vier – ein ernüchterndes Ranking, welches man beim SK Sturm nur allzu gut kennt und dieses Mal auch als kritischer Beobachter sagen muss, dass sich diese Mannschaft mehr verdient hätte. Danke gilt es auch an unsere deutschen Freunde zu sagen, die uns wie so oft in dieser Saison auch bei diesem Spiel unterstützt haben und mit uns ein gemütliches Wochenende verbrachten. Nun heißt es über die Sommerpause alle Kräfte wieder zu bündeln und in der neuen Saison, mit dem positiven Aspekt der Europacupteilnahme, mit dieser hoffnungsvollen Mannschaft voll durchzustarten.
– Gaberl & Martin –
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