Wolfsberger AC – SK Sturm Graz 0:2
Mittwoch, 12. August 2015, 20:30 Uhr
Lavanttal Stadion, 5.600 Zuseher (ca. 700 Sturmfans)
Bundesliga 2015/16, 4. Runde
Vom Westen in den Osten zurück
Nach dem östlichsten Spiel der Sturmgeschichte über die derzeit längstmöglich westlichste Fahrt in der Liga hatte die einwöchige Auswärtstriade nun mit dem am kürzesten gelegenen Gastspiel im Lavanttal ein Ende. Nach dem erzwungenen Auswärtssieg im Ländle hieß es nun, hoffnungsvoll über die Pack zu reisen, um bei einem weiteren Europacupstarter drei Punkte zu holen. Im Gegensatz zu Altach haben die Wolfsberger ebenfalls das Europa League Play-Off verpasst und schieden in der dritten Runde gegen Dortmund aus. Auch am Wochenende konnten die Kärntner keinen Sieg verbuchen. Doch auf angeschlagene Gegner zu treffen ist bekanntlich nicht immer die einfachste Aufgabe!
Wie am Sonntag entschied sich auch diesmal die Szene, individuell anzureisen. Für viele eine willkommene Abwechslung, um den Tag bei anhaltend heißen Temperaturen im Freibad oder am See zu verbringen. Aber auch für viele Berufstätige war dieser Mittwochabend nicht ungünstig, da durch die spätere Ankickzeit die recht kurze Anfahrt keine großen Einschränkungen mit sich bringen sollte. Schlussendlich fanden sich alle bei sommerlicher Abendstimmung im Auswärtssektor des Lavanttal Stadions wieder, wobei speziell die vom Badespaß gezeichneten Gruppen erheiternd auffielen.
Punktekonto erhöht
Als die halblustigen Ansagen vom Wolfsberger Stadionsprecher, der offensichtlich am meisten Spaß mit sich selber hatte, endlich verstummten, startete das Spiel und damit auch ein gut gefüllter Auswärtssektor mit den ersten lautstarken Gesängen. Als Intro gab es nur die üblichen Textilien zu bewundern. Die Stimmung in der Anfangsphase war sehr gut und speziell beim Nachsingen hallerte ein ordentliches Echo dem Block wieder entgegen. Aber auch der ein oder andere obligatorische Hit wurde enthusiastisch wiedergegeben. Und so dauerte es nicht einmal 14 Minuten, ehe Tadic das 1:0 für Sturm erzielte. Ein beinahe schon ungewohntes Gefühl, schließlich konnten die Mannen in Schwarz-Weiß schon seit neun Liga-Spielen keinen Treffer mehr in der ersten Halbzeit erzielen. Und dem nicht genug, dauerte es nur weitere sechs Minuten ehe Avdijaj, welcher vor dem Spiel von den Medien auf Grund seiner mangelnden Torausbeute beinahe schon gehäkelt wurde, das 2:0 erzielte. Sturm spielte daraufhin recht konstant weiter und vermittelte nicht den Eindruck, dass dieses Spiel noch aus der Hand gegeben würde. Ebenso präsentierte sich auch der Auswärtssektor bis zuletzt auf gutem Niveau, welcher im Verlauf der zweiten Halbzeit auch oberkörperfrei feierte. Im Gegensatz zu den bisherigen Wochenendspielen im Lavanttal kann man einen Qualitätsunterschied, was die akustische Leistung und die Mitmachquote betrifft, nicht leugnen. So zählte dieser Auftritt zu den bisher sicherlich besseren in Wolfsberg. Das gilt auch für die sportliche Abteilung, welche schlussendlich einen ungefährdeten 2:0 Sieg erzielte, der gleichbedeutend mit dem zweiten Auswärtssieg im fünften Anlauf in diesem Stadion ist.
Aufwärtstrend bestätigen
Die zwei Auswärtssiege in den vergangenen Tagen sind zwar sehr beruhigend und machen die beiden Heimremis etwas erträglicher. Jedoch wartet am kommenden Sonntag mit den Grünen aus Wien, welche sich zur Zeit auf einem Höhenflug befinden, ein anderes Kaliber. Viel braucht man zu diesem Duell bekanntlich nicht sagen. Es kommt zum Gipfeltreffen der beiden besten Kurven des Landes und sogleich auch zum Duell der bestplatzierten Klubs in der Tabelle. Ja, man mag es kaum glauben, denn trotz vier verschenkter Punkte in den ersten beiden Heimspielen, steht Sturm nun auf Platz zwei. Ansporn genung, um den Aufwärtstrend fortzusetzen und nun auch endlich die ersten drei Punkte in einem Heimspiel einzufahren! Auf geht´s – Alles für Sturm Graz!
– Martin –
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