SK Sturm Graz – SCR Altach 3:1
Samstag, 17. Oktober 2015, 18:30 Uhr
Stadion Liebenau, 7.199 Zuseher (ca. 20 Gästefans)
Bundesliga 2015/16, 12. Runde
In der Samstagspartie gegen den einzigen Bundesligaklub jenseits des Arlbergs ging es für Sturm darum, den Anschluss an die oberen Tabellenplätze nicht vollends zu verlieren und außerdem in der Tabelle nicht weiter nach hinten zu rutschen. Mitglieder des Vereins hatten die Möglichkeit, sich ein gratis Ticket zu sichern bzw. sich beim Match ein Wurstsemmerl sowie ein Bier einzuverleiben – ein nettes Zuckerl für die Sturmmitglieder, was hoffen lässt, dass eventuell der eine oder andere beschließt, ebenfalls Mitglied zu werden. Nichtsdestoweniger fanden sich keine 7.200 Fans im Liebenauer Stadion ein – traurig.
Verwunderlich mutete Trainer Fodas Aufstellung an, u.a. Avdijaj zugunsten von Offenbacher nur auf der Bank Platz nehmen zu sehen. Nach einer Schweigeminute für die kürzlich verschiedene Sturmlegende Božo Bakota, der 90 Minuten von der Nordkurve mit einem breiten, in schwarz gehaltenen „Ruhe in Frieden Božo Bakota“-Transparent gewürdigt wurde, netzte allerdings bereits nach knapp 60 Sekunden Kienast nach Flanke von Schick zum 1:0. Nur wenige Minuten später konnte Sturm durch einen starken direkten Freistoß von Kapitän Madl infolge eines Fouls von Netzer an Offenbacher auf 2:0 erhöhen. Bis zur Halbzeit zeigte die Gastmannschaft keinerlei spielerische Ansätze, Sturm hingegen konnte durchaus für Gefahr sorgen, was in einem Lattenkreuztreffer von Piesinger gipfelte.
Die Stimmung in der Nordkurve während der ersten Halbzeit plätscherte so dahin, nur zwischendurch konnte eine beeindruckende Lautstärke erreicht werden.
Verdient gewonnen
Altach-Trainer Damir Canadi nahm zur Pause alle drei Wechsel in Anspruch, was auch Wirkung zeigte, denn auch wenn Sturm weiterhin die spielbestimmende Mannschaft war, kamen die Altacher ein wenig besser ins Spiel als in der ersten Halbzeit und konnten durch ein Kopftor vom eingewechselten Routinier Aigner auf 2:1 verkürzen. Nur kurz danach wurde etwaigen Altacher Siegträumen jedoch ein jähes Ende bereitet, als Kienast, wiederum nach Schick-Assist, zum Endergebnis von 3:1 einnetzte. Sturm kam, im Gegensatz zu den an diesem Tag inferioren Altachern, noch zu ein paar wenigen Tormöglichkeiten, die jedoch an der schlechten Chancenauswertung scheiterten.
In der Nordkurve wurde wieder das an das berühmte Zitat Catos des Älteren angelehnte Transparent aufgehängt, dass der Verein Sturm Graz für professionelle Strukturen, Karriereplattform und attraktiven Fußball stehen müsse, die Stimmung konnte sich gegenüber Halbzeit eins leicht verbessern, hatte alles in allem jedoch wieder einen Anflug von Emotionslosigkeit, vermutlich, weil den Leuten bewusst ist, dass ein Sieg gegen schwache Altacher allein an der grundsätzlichen Kritik bezüglich mangelnder Vereinsstrukturen und eines bedenklichen Weges, den Sturm Graz geht, nichts ändern kann.
Platz 6 gehalten
Sturm hält damit weiterhin Platz 6 in der Tabelle, wobei die nächste Partie gegen Abstiegskandidat WAC stattfindet und damit die Chancen, Mattersburg oder Admira, sofern diese gegen ihre jeweiligen Gegner nicht gewinnen, zu überholen, gut stehen. Ceterum censemus, dass Sturm Graz für professionelle Strukturen, Karriereplattform und attraktiven Fußball stehen muss.
-AlexP-
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