Hans Rinner ist nicht mehr.

Es fällt uns schwer, in diesen Tagen den Verlust unseres Ehrenpräsidenten zu begreifen. Mit Hans Rinner sind für den Sportklub Sturm Graz unzertrennliche Erinnerungen verbunden, und auch für die Fanszene hat er so vieles bewegt, geprägt und entwickelt.

In jenen schweren Zeiten, wo sich für Sturm das Ende abzeichnete und es der Rettergruppe von 2006/2007 zu verdanken war, dass es unseren geliebten Verein noch weiterhin gibt, war Hans Rinner eine der wichtigsten Gestalten. Selbst als sich die Rettergruppe erst formierte, war er stets an vorderster Front, wenn es darum ging zu sagen: „Es wird nicht einfach, aber wir schaffen das!“

Er brachte aus seinen unternehmerischen Tätigkeiten wertvolle Erfahrung ein, wie konkursnahe Organisationen gerettet werden können. Und dass er ein Erzschwarzer war, darüber wusste jeder Bescheid. Seine berühmten Worte „Sturm ist frei“, die nach dem angenommenen Zwangsausgleich von ihm verkündet wurden, stellten die Weichen für einen vollkommenen Neubeginn des SK Sturm. Als Hans Rinner 2007 die Präsidentschaft übernahm, galt es viel Aufbauarbeit zu leisten – zu viel wurde in den Jahren davor verabsäumt und kaputt gemacht. Neben den vielen sportlichen und organisatorischen Baustellen gelang es Hans Rinner auch, die in der Rettergruppe begonnene Zusammenarbeit mit der Fankurve konstruktiv auszubauen, es gab keine Berührungsängste. Manch einer wird sich noch an den Frühschoppen beim allerletzten „Auswärtsderby“ am 18.3.2007 erinnern, der Hans war auch als Präsident mit dabei und stand dann im Gästesektor bei den Sturmfans.

Eine Geste, die zur damaligen Zeit für die Fangruppen unbekannt war und die eine neue Ära des Miteinanders einläutete. Freilich war diese Zusammenarbeit nicht nur von Euphorie geprägt, jedoch gelang es in diesen Jahren, eine gute Basis für das Miteinander von Verein und Kurve zu legen. Hans Rinner war stets aufrecht, ein „grader Michl“, mit dem man diskutieren konnte. Und unter seiner Präsidentschaft gab es endlich auch wieder sportliche Erfolge zu feiern: Der Cup-Sieg 2010 mit 25.000 Sturmfans in Klagenfurt wird unvergesslich bleiben.


Auch Jahre später, als Hans Rinner längst in Wien Bundesligapräsident war, hielt er den Kontakt nach Graz, zu seinem SK Sturm und den schwarzweißen Fans. Er ließ es sich auch nicht nehmen, beim Kinoabend der Initiative zur Rettung der Gruabn-Holztribüne im letzten Jahr mit dabei zu sein. Er versuchte immer, bei seinem SK Sturm zu sein.

Es wird nun sehr schwer werden, anzuerkennen, dass der Hans nicht mehr da ist. Ein ganz Großer der Sturm-Familie hat nach hartem Kampf gegen die Krankheit die Bühne verlassen. Aber sein schwarzweißer Geist wird weiterleben und sein Verdienst für den SK Sturm wird unvergessen bleiben. Die Nordkurve sagt Danke, lieber Hans und lebe wohl.